Es geht um nichts Geringeres als die gesellschaftliche Rolle des Museums im 21. Jahrhundert.
Das bessere Museum für alle kann, ideal gedacht, nur ein Museum von allen sein. Durch Partizipation entstehen Selbstbewusstsein, Identifikation und schließlich Mitgestaltung.

Das Projekt
Mitten im Dreißigjährigen Krieg entsteht auf den Trümmern des gewaltsam zerstörten Vorgängerbaus „Grimmenstein“ vor etwa 375 Jahren die heute älteste und größte frühbarocke Schlossanlage Deutschlands. Ihr symbolträchtiger Name: „Friedenstein“.
Heute gilt es, die Aura des so denkwürdigen Ortes mit seiner einzigartigen, international bedeutsamen Universalsammlung aus Kunst, Natur und Kultur gesellschaftsrelevant zu aktivieren.
Das kulturelle Erbe des Ensembles um Schloss Friedenstein wird dank einer Bundesförderung bis 2027 in den Bereichen Vermittlung und Marketing in die Situation versetzt, ein Leuchtturm in der Thüringer Kulturlandschaft zu werden. Dieser soll nicht nur nationale wie internationale Strahlkraft entfalten, sondern gleichermaßen die Erfahrungen der Menschen vor Ort sichtbar werden lassen – und sie zu Mitgestalter*innen ihrer Stadt und Region machen.
Mit einem umfangreichen Konzept zu analoger, digitaler und mobiler Vermittlung soll schöpfend aus dieser reichen Sammlung das Museum der Zukunft entwickelt werden – und zwar gemeinsam mit den Menschen, mit der Gesellschaft. Hierfür öffnet sich der Friedenstein und tritt aus seiner Komfortzone des „Barocken Universums“.
Zugleich sollen die umfangreichen Projekte öffentlichkeitswirksam präsentiert und Einblicke in die Arbeit auf dem Friedenstein gegeben werden, der in den nächsten Jahrzehnten umfangreich saniert und modernisiert wird.
Wunderkammer
Teilprojekt Vermittlung / Outreach
Ziel: Beförderung der kulturellen, ästhetischen und historischen Bildung mit besonderem Fokus auf den ländlichen Raum, lokale Exklusionsbereiche, Inklusion und Nachhaltigkeit.
Bei einer partizipativ-inklusiven Vermittlungsarbeit sollen das Denken in Zusammenhängen und individuelles Empowerment gefördert werden, und das nicht nur im musealen, sondern vermehrt im öffentlichen und sozialen Raum – mit gesellschaftsrelevanten Themen anhand von einzigartigen Artefakten, sinnlichen Replikationen, virtuellen Erweiterungen und dem universalistischen Wunderkammer-Gedanken.
Wie könnte eine Wunderkammer des 21. Jahrhunderts aussehen? Wie können wir die Welt angemessen abbilden? Wie wollen wir leben? Und was hat das mit mir zu tun? Mit partizipativen, inklusiven und erlebnisorientierten Formaten leben wir Demokratie und schaffen Raum für gesellschaftliche Diskurse und kreative Mitgestaltung.

Erlebniswelt Gotha
Teilprojekt Marketing

Ziel: Erhöhung der Bekanntheit und der Strahlkraft des Standorts, seiner Sammlungen und dessen Bedeutung im kulturellen Gedächtnis sowie auf der kulturtouristischen Landkarte der Bundesrepublik, einhergehend mit einer identifikationsstiftenden Wirkung.
Durch eine marketingstrategische Positionierung der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha wird es dem Standort ermöglicht, marken- und identifikationsstiftende Maßnahmen zu ergreifen, um von Mitteldeutschland aus bundesdeutsche wie internationale Strahlkraft zu entwickeln.
Um Gotha und das Friedenstein-Ensemble samt seiner historischen Parkanlagen als touristische Marke zu etablieren, kommt es auf eine enge Zusammenarbeit und Vernetzung mit Partnerinstitutionen wie der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt samt der Sammlung Perthes, dem Forschungszentrum Gotha, der Stadt Gotha und dem Staatsarchiv Gotha an.
Schatzkammer Thüringen
Teilprojekt Kulturtourismus
Ziel: Entwicklung der „Schatzkammer Thüringen“ zu einer national und international wirksamen Marke und einem festen Instrument des Ländertourismus.
Die „Schatzkammer Thüringen“ ist als Werbebotschafterin für die Thüringer Residenzkultur national und international zu positionieren und in der Landestourismusstrategie Thüringens zu verankern. Von entscheidender Bedeutung ist hierbei, nicht allein die Schlösser und Gärten zu bewerben, sondern auch größere und kleinere Partner im Land „mitzunehmen“ und Synergieeffekte gezielt herzustellen.
Es geht darum, auch die Museen mit ihren kulturell wie gesellschaftlich bereichernden Aktivitäten von Ausstellungen und Veranstaltungen, Forschungen und Entdeckungen über ihre Sammlungen und Highlightobjekte, Restaurierungskampagnen und gesellschaftlichen Debatten bis hin zu Kooperationspartnerschaften und Mitarbeiter*innen sichtbar zu machen.
Die Thüringer Residenzlandschaft ist nicht allein als Ensemble schöner Gebäude und Parks zu bewerben, sondern auch als Ort, an dem Menschen leben, arbeiten und gestalten, sich über unsere Geschichte und Zukunft Gedanken machen, verantwortungsvoll mit dem Erbe umgehen und dieses einer nächsten Generation erschließen wollen. Die Thüringer Residenzenlandschaft ist lebendig.

Gefördert durch Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.