Ein partizipatives Projekt zur Entwicklung eines virtuellen Erinnerungsortes für die Opfer und Überlebenden des Konzentrationslagers Ohrdruf

Am 4. April 1945 erreichten amerikanische Soldaten das südlich vor Gotha gelegene Konzentrationslager am Ortsrand von Ohrdruf. Es war das erste KZ, das die US-Alliierten befreiten. Zwischen Massen von Toten stießen sie gleichzeitig das erste Mal auf noch lebende Häftlinge. Internationale Kriegsberichterstatter wurden nach Ohrdruf gerufen und berichteten vom „Horror Camp“, gelegen südlich der Drei Gleichen zwischen Ohrdruf, Crawinkel und Arnstadt, heute ein Standortübungsplatz der Bundeswehr.
Während in der US-amerikanischen Geschichte zum Zweiten Weltkrieg „Ohrdruf“ ein Begriff ist, ist er aus dem Gedächtnis der Deutschen gefallen und selbst als Chiffre regional wie lokal weitgehend unbekannt. Als eines von über 130 Außenlagern des KZ Buchenwald wurde das Lager Ohrdruf am 6. November 1944 eingerichtet. Zeitweise stand es unter eigenständiger Verwaltung, bevor es ab dem 15. Januar 1945 wieder als Außenlager des KZ Buchenwald geführt wurde.